Lesen Sie auchBereits 2008 hatteÖsterreich seine erste Modellregion für
E-Mobilität: Das VLOTTE-Projekt in Vorarlberg ebnete den Weg für ein
neues Selbstverständnis im Mobilitätsalltag. Es gab nicht nur gut
geschnürte Mobilitätspakete, die eine Jahreskarte für das öffentliche
Netz beinhalteten, sondern auch eine flüsterleise Polizei-
Patrouille. Im Sommer 2018 konnte die VKW VLOTTE in München einen
"Energiewende Award" übernehmen. Im Ländle ist das Konzept sichtlich
voll aufgegangen.
Größter Ladepark Mitteleuropas Der Rest von Österreich brauchte ein
wenig länger, um auf den Zug aufzuspringen. In Niederösterreich
beispielsweise hat man die Zeichen der Zeit früh erkannt, was man
nicht zuletzt an der öffentlichen Beschaffung sieht. Zuletzt gab es
eine Ausschreibung über 100E-Pkw. Im ländlichen Raum entwickelt sich
auch das E-Carsharing gut: Über 470 batterieelektrische Autos, die
kurzfristig von verschiedenen Nutzern angemietet werden können,
stehen österreichweit bereit. Grundsätzlich klingen 3.088 neu
zugelassene E-Pkw im 1. Halbjahr 2018 bei einem Gesamt-Halbjahr von
knapp über 190.000 Pkw in Österreich nicht viel. Doch die Steigerung
zum Vorjahr (15,3
Prozent) zeigt, dass die Richtung stimmt. Auch die 33.002 Hybrid-Pkw,
die hierzulande momentan zum Verkehr zugelassen sind, verdeutlichen,
dass dieÖsterreicher ihre Angst vor Elektrifizierung ablegen.
Zusätzlich sind 20 mit Wasserstoff betriebene Fahrzeuge unterwegs
-obwohl hier die Infrastruktur erst aufgebaut werden muss. 230 neue
Ladestationen wurden in Wien bereits errichtet. 1.000 Stationen bis
2020 gelten als Ziel. Ein weiterer Blick nach Vorarlberg muss sein:
Heute ist die "VLOTTE Lounge" in Bregenz mit 20 Tesla-Superchargern
und zwei weiteren Schnellladestationen der größte Ladepark in
Mitteleuropa.
Von Lohner bis Kreisel Vergessen werden darf auch nicht die inÖsterreich ansässige Forschung und Industrie: Kreisel Electric ist
mit seinem F&E-Zentrum in der oberösterreichischen Heimat geblieben
und macht sowohl mit elektrifizierten Transportern als auch mit
wahnwitzigen E-Geländewagen und akkustarken Retro-Sportwagen (Bild
oben) von sich reden. Der chinesische Hersteller Great Wall Motors
hat sich in Niederösterreich eingerichtet und stolz darf man
natürlich auf "echte Österreicher" am Automarkt sein: Der BMW 5er als
Plug-in-Hybrid - eine über 250 PS starke Limousine -und der Jaguar
I-Pace -ein modernes SUV mit 400 PS -werden bei Magna in Graz
produziert. Und wenn wir dem Stromfluss in rot-weiß-rot nachspüren,
ist ein Blick zurück Pflicht. Für die Weltausstellung im Jahr 1900
rüstete Ferdinand Porsche den sogenannten Lohner-Porsche, eigentlich
"Semper Vivus", mit lenkbaren Radnabenmotoren aus. Das
Österreichische Patentamt führt das Fahrzeug als
Patent Nr. 19645. n
E-Auto-Neuzulassungen und Marktanteil im ersten Halbjahr 2018.
Quelle: Statistik Austria
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